Eines in der langen Reihe der allwöchentlichen Rottendorfer Friedensgebete fand am 20.9.2021 in der evangelischen Friedenskirche Rottendorf statt – und doch war es ganz besonders ein sehr gut besuchter Dankgottesdienst gefolgt von einem Empfang im evangelischen Gemeindehaus.

Traudl Fiedler, die Koordinatorin des Teams der ökumenischen Friedensgebete Rottendorf zeigte zu Beginn des Montagsgebets kurz die Geschichte dieser besonderen Andachten auf: Vor 20 Jahren nahm der damalige katholische Pfarrgemeinderat die Terroranschläge in New York und Washington zum Anlass, die pax christi Gruppe Rottendorf zu bitten, jeweils montags ein Friedensgebet zu organisieren. Der Tag wurde gewählt in Anlehnung an die Leipziger Montagsgebete, die mit zum Fall der Mauer zwischen West- und Ostdeutschland führten.  Rasch erweiterte sich der Kreis der anfangs vor allem katholischen und später auch evangelischen Hauptamtlichen, die die Rottendorfer Montagsgebete vorbereiteten. Heute organisiert ein ökumenisches Laienteam selbstständig die Gebete. Die Tatsache, dass der Dankgottesdienst von Diakon Werner Trenkamp und Pfarrerin Susanne Hötzel geleitet wurde, zeigt, dass die Hauptamtlichen von Pfarrei St. Vitus und der evangelischen Friedenskirche hinter den Montagsgebeten stehen. In ihrer sehr einfühlsamen Predigt weitete Pfarrerin Susanne Hötzel den Blick der Anwesenden: sie zeigte auf, dass sich Menschen aller Religionen auf verschiedene Weise zu jeder Tages- und Nachtzeit an ihren Gott wenden – und dabei die „Welt ins Gebet“ nehmen. In diesen Rahmen reihten sich auch die Rottendorfer Friedensgebete ein. „Betet ohne Unterlass“ – so empfehle der Apostel Paulus – und das gewählte Evangelium spreche ja von einer Witwe, die einen ungerechten Richter dermaßen hartnäckig bedrängte, dass dieser schließlich nachgab und den Willen der Frau erfüllte. Es gelte also weiter zu machen – mit offenem Blick auf die Spiritualität aller Menschen, die zu Gott flehen.

Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von Rudolf Maier (Trompete), Barbara Häußler (Orgel) und dem „Chörle“.  Am Ende des Montagsgebets dankte Hedda Siedler, Vertrauensfrau des Kirchenvorstandes, dem Friedensgebetsteam für alle Arbeit, guten Ideen, den inneren Zusammenhalt der Gruppe und das Durchhaltevermögen und wünschte weiterhin gutes Gelingen.

Bei dem anschließenden Empfang überbrachte Teammitglied Barbara Häußler eine Grußbotschaft des ehemaligen pax christi Generalsekretärs Jochen Garstecki aus Magdeburg. Grüße kamen auch vom Friedensgebetsteam St. Michael in Schweinfurt sowie von der Nagelkreuzbewegung in Würzburg. Und das Danken des Gottesdienstes ging weiter, nachdem man mit Sekt und O-Saft angestoßen hatte: Eine Rose zum Dank erhielten Menschen der ersten Stunde darunter auch Renate Inzenhofer. Nach dem Tod von Diakon Diakon Isack und dem Fortgang von Pfarrer Seipel waren die Friedensgebete in Gefahr. Ein Zufall rettete deren Fortgang: Renate Inzenhofer und Barbara Häußler trafen sich beim Einkaufen, sprachen über die schwierige Lage. Sie beschlossen: „wir machen weiter!“   Eine Rose zum Dank erhielten natürlich viele, die immer wieder Gebete gestalten, die Mitglieder des Teams und nicht zuletzt Besucherinnen und Besucher, die Woche für Woche kommen ….. die symbolischen 20 Rosen für 20 Jahre Friedensgebete reichten für diesen Dank bei weitem nicht aus.

Ein Kennzeichen der Rottendorfer Friedensgebete ist ihre Offenheit – so wie Ideen und Anliegen in den Andachten weitergegeben werden, so wurde beim Empfang einfach weitergeschenkt, was sonst noch da war:  Äpfel und Pfirsiche, die jemand mitgebracht hatte, weil sie gerade überreichlich vorhanden sind, Sonnenblumen, die in den Gesprächen entstandenen guten Gedanken und Ideen – z.B. auch die, sich mit anderen Friedensgebetsteams zu vernetzen. …. der Titel des Gottesdienstes „denn im Danken, da liegt Segen“  – liegt nun in der Hand aller, die da waren um zu feiern und die beschwingt und beschenkt nach Hause gingen.

Barbara Häußler